Notaufnahme Herzzentrum Lahr:
+49 7821 925 2222, Innere Medizin und Kardiologie
+49 7821 925 2221, Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie
+49 7821 925 0, Zentrale
Krankhafte Fettablagerungen in Blutgefäßen können dazu führen, dass die Herzkranzgefäße verengen oder verkalken. Unter Umständen sind Durchblutungsstörungen des Herzens die Folge, die im Extremfall im plötzlichen Herztod endet.
Das Herz besteht aus einer linken und rechten Hälfte, die jeweils eine Kammer und einen Vorhof besitzen. Der Herzmuskel zieht sich zusammen und dehnt sich aus und pumpt so das Blut durch unseren Körper. Große Gefäße, die sogenannten Herzkranzgefäße, versorgen das Herz selbst mit Sauerstoff und Blut.
Bei einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) sind die Herzkranzgefäße, als Folge einer Atherosklerose, verengt und verkalkt. Atherosklerose bezeichnet die krankhafte Ablagerung von Fetten in Blutgefäßen. Verengte und verstopfte Herzkranzgefäße führen zu einer Durchblutungsstörung des Herzens. Diese Durchblutungsstörungen können starke Schmerzen, Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche sowie den plötzlichen Herztod auslösen. Die KHK ist die häufigste Todesursache bei Männern ab dem 40. und bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr.
Das Risiko, an der Koronaren Herzkrankheit (KHK) zu erkranken, steigt mit einer ungesunden Lebensweise. Wesentliche Risikofaktoren sind:
Die häufigste Folge einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) ist der Herzinfarkt.
Das häufigste Symptom einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) ist ein stechender Schmerz im Brustbereich (Angina pectoris), der häufig in die Schulterregionen und den Unterkiefer und den Arm ausstrahlt. Weitere mögliche Symptome sind:
Vor allem bei älteren Patienten und Diabetikern kann eine Koronare Herzkrankheit (KHK) auch völlig ohne Symptome verlaufen. Im Frühstadium zeigen sich die Symptome meist nur:
Die Symptome für einen Herzinfarkt unterscheiden sich bei Männern und Frauen.
Heftige, anhaltende Brustschmerzen, die in Arm, Oberbauch oder Kiefer ausstrahlen, sind typische Symptome beim Mann (sog. Vernichtungsschmerzen).
Bei Frauen kann sich der Infarkt auch durch weit unspezifischere Beschwerden ankündigen, etwa Atemnot, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erschöpfung. Viele halten dies zunächst fälschlicherweise für eine Magenverstimmung oder einen Infekt.
Im Einzelfall kann eine Herzkatheteruntersuchung ambulant durchgeführt werden. Klären Sie dies mit ihrem behandelnden Arzt ab. Bei KHK-Patienten mit schwankendem Blutdruck, Übergewicht oder Diabetes führen wir die Herzkatheteruntersuchung stationär durch.
Bestimmte Medikamente (Nitrate, Betablocker und Calciumantagonisten) können sogenannte Angina Pectoris-Beschwerden lindern.
Darüber hinaus müssen die Patienten ihre Risikofaktoren behandeln:
Bei einem akuten Herzinfarkt wird notfallmäßig umgehend eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt. Dabei wird das verschlossene Koronargefäß wieder geöffnet und mit einem Stent stabilisiert. Hierfür ist 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr ein Notfallteam in Bereitschaft.
In der Notaufnahme oder vom Rettungsdienst erhält der Patient im Normalfall heparinhaltige Medikamente und Medikamente mit ASS (Acetylsalicylsäure). ASS und Heparin verhindern, dass sich vorhandene Blutgerinnsel in dem betroffenen Herzkranzgefäß vergrößern oder neue Blutgerinnsel bilden. In der Regel werden Herzinfarktpatienten vom Notarzt angekündigt, so dass unser Herzinfarktteam im Herzkatheter schon bereit ist und die Herzkatheteruntersuchung umgehend durchgeführt werden kann. Jede Minute zählt!
Zunächst werden die Herzkranzgefäße mit einem Kontrastmittel sichtbar gemacht. Wir verfolgen den Eingriff über einen Monitor. Mithilfe eines Herzkatheters platzieren wir dann einen zusammengefalteten Ballon an der betroffenen Stelle und blasen ihn auf. Der Ballon dehnt die Gefäßwand und drückt die Ablagerungen platt. Der Eingriff findet meist unter örtlicher Betäubung statt.
Zusätzlich zum Ballon kann über den Herzkatheter eine Gefäßstütze (Stent) an der betroffenen Stelle eingefügt werden. Stents funktionieren wie Gerüste, die das Gefäß daran hindern, sich erneut zu verengen.
Bei KHK-Patienten, bei denen per Stent nicht dauerhaft ein gutes Ergebnis erzielt werden kann oder bei sehr komplexen Gefäßverengungen nutzen wir eine Koronararterien-Bypass-Operation. Diese führen wir meist am schlagenden Herzen ohne Herz-Lungen-Maschine durch (OPCAB). Als Bypassmaterial verwenden wir hauptsächlich die Brustwandarterien und nur im Ausnahmefall eine Vene aus dem Bein.