Neue minimalinvasive Behandlung bei Mitralklappeninsuffizienz

Undichte Herzklappen behandeln wir mit den neuesten, besonders schonenden Methoden. Ein kleiner Zugang zwischen den Rippen – mehr brauchen die Herzspezialist*innen am Herzzentrum Lahr nicht, um eine Mitralklappe zu reparieren.

Mit dem NeoChord-Verfahren kann das Team um die beiden Herzchirurgen Prof. Dr. Ralf Sodian und Dr. Holger Schröfel schwerkranken Patient*innen mit einer undichten Mitralklappe helfen. Diese Fehlfunktion ist die zweithäufigste Ursache für eine Herzklappen-OP. Hierzulande werden jährlich mehrere tausend OPs am offenen Herzen durchgeführt.

„Früher war eine Reparatur der Mitralklappe nur möglich, indem der Brustkorb geöffnet und das Herz stillgelegt wurde“, erklärt Prof. Dr. Sodian: „Heutzutage ist es Routine, die Mitralklappe minimalinvasiv zu operieren, meist aber mit Herz-Lungen-Maschine. Das NeoChord-Verfahren erlaubt einen minimalinvasiven Eingriff am schlagenden Herzen."

Geringere Belastung ohne Herz-Lungen-Maschine

Der Eingriff dauert nur etwa eine Stunde und ist für Patient*innen besonders schonend, weil die Herzchirurg*innen auf den Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine verzichten können. „Durch den Zugang zwischen den Rippen erreichen wir mühelos die Herzspitze, wo wir die Mitralklappe reparieren und die Undichtigkeit beheben“, erläutert Herzchirurg Dr. Schröfel.

Langfristige Schäden verhindern

Langfristige Schäden verhindern

Bei der Mitralklappe kommt es häufig vor, dass die Aufhängung der Klappensegel ausreißt und somit die gesamte Mitralklappe undicht wird. Dies führt zu schwerer Luftnot und einer langfristigen Schädigung des Herzens, so Prof. Dr. Sodian. „Durch den schonenden, minimalinvasiven Eingriff können wir diese Herzklappen meist sehr gut reparieren oder sogar rekonstruieren.“

Immer auf der Höhe der Zeit

Weiterentwicklungen gezielt vorantreiben, damit Menschen mit Herzerkrankungen die jeweils beste Therapie bekommen: „Das ist unser wichtigstes Ziel“, erklärt Prof. Dr. Ralf Sodian, Chefarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Er leitet ein eingespieltes Team hochspezialisierter, renommierter Herzchirurgen, das viele, auch schwerwiegende Herzerkrankungen, zunehmend minimalinvasiv operiert. „Wir können Patient*innen heute deutlich schonender behandeln. Dazu haben wir am Herzzentrum eine Vielzahl von innovativen Verfahren auf den Weg gebracht.“

Die Echokardiographie ist bei diesem Verfahren extrem wichtig: Kardiologe Christian Schnell überwacht die Herzfunktion während der Operation.

NeoChord: schonend operieren am schlagenden Herzen

Beim gesunden Herzen halten feine Sehnenfäden die Segelklappen an Ort und Stelle. Sind diese Fäden (Chordae) aber beschädigt, entsteht eine Undichtigkeit (Mitralklappeninsuffizienz). Beim NeoChord-Verfahren legen Ärzt:Innen ein kleines Loch zwischen den Rippen an, um an die undichte Klappe heranzukommen. Durch den minimalinvasiven Zugang werden die gerissenen Sehnenfäden ersetzt – während das Herz weiter schlagen kann. So ist der Eingriff besonders schonend.

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Einführung des Geräts

Um die beschädigten Sehnenfäden zu reparieren, wird das NeoChord-Gerät behutsam eingeführt und durch das Herz zur Mitralklappe bewegt.

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Aufsetzen des Geräts

Das hochpräzise Instrument wird exakt auf den undichten Teil der Mitralklappe aufgesetzt. Dort werden die neuen Sehnenfäden festgenäht.

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Entfernung des Geräts

Sobald die neuen Sehnenfäden angebracht sind, wird das NeoChord-Gerät wieder aus dem Herzen entfernt.

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Sehnenfäden

Die neuen Sehnenfäden bleiben im Herzen und sorgen dafür, dass die Mitralklappe wieder richtig funktioniert.

Ihre Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Ralf Sodian

Prof. Dr. med. Ralf Sodian

Chefarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie

MEDICLIN Herzzentrum Lahr

Dr. med. Holger Schröfel

Dr. med. Holger Schröfel

Oberarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie/Klinik für Innere Medizin und Kardiologie Leiter strukturelle Herzerkrankungen

MEDICLIN Herzzentrum Lahr