Krankheitsbild: Perikarderkrankungen

Krankheitsbild: Perikarderkrankungen

Das Perikard (Herzbeutel) hat die Aufgabe, das Herz in seiner Lage festzuhalten. Eine Perikarderkrankung hat ihren Ursprung meist in einer Entzündung nach einer Infektion. Sie kann lebensbedrohlich sein.

Was ist eine Perikarderkrankung?

Das Herz sitzt in einer Art Hülle oder Beutel, dem Perikard. Hierin ist Flüssigkeit, die dafür sorgt, dass sich das Organ darin bewegen kann. Der Herzbeutel hält das Herz in seiner Lage fest und sorgt dafür, dass es ohne großen Reibungswiderstand schlagen kann. Durch seine kaum dehnbare bindegewebige Struktur verhindert das Perikard, dass sich bei körperlicher Anstrengung das heftig schlagende Herz überdehnt. 

Eine der häufigsten Perikarderkrankung ist die Herzbeutelentzündung (Perikarditis). In den meisten Fällen wird sie durch eine Infektion mit Viren ausgelöst. Eine bakterielle Infektion ist seltener. Weitere Krankheitsbilder neben der Perikarditis sind:

Panzerherz: Unter einem Panzerherz versteht man eine Verdickung und Verkalkung des Herzbeutels. Diese Erkrankung lässt eine Ausdehnung des Herzens in seiner Füllungsphase nicht mehr uneingeschränkt zu. 

Perikarderguss: Bei einem Perikarderguss ist mehr Flüssigkeitsmenge in der Perikardhöhle. Diese behindert die Herztätigkeit, da der Muskel nicht mehr genug Platz für seine Ausdehnung hat. Im Extremfall spricht man von einer Herzbeuteltamponade. Das Herzvolumen und auch die Pumpleistung sinken. Ein Perikarderguss führt also sehr schnell zu lebensbedrohlichen Zuständen.

Welche Symptome deuten auf eine Perikarderkrankung hin?

  • Ein typisches Symptom einer akuten Perikarditis ist ein starker Schmerz, der auch hinter das Brustbein, gelegentlich auch in Hals oder Schulterregion ausstrahlen kann. Er kann sich beim Einatmen verstärken und je nach Körperlage und -haltung variieren.
  • Fieber, Schwitzen, Leistungsabnahme (auch als Folgen der Grunderkrankung, der die Perikarderkrankung ausgelöst hat)
  • Eine schnelle Flüssigkeitszunahme im Herzbeutel (Perikarderguss) kann zu Atemnot, Kreislaufbeschwerden, in manchen Fällen sogar zum Kreislaufversagen führen (Perikardtamponade). Hier ist eine sofortige Entlastungspunktion des Perikardergusses notwendig.
  • Ein Panzerherz macht sich oft durch Leistungsschwäche, Luftnot oder auch durch so genannte kardiale Stauungszeichen – Wasser in den Beinen, stark hervortretende Halsvenen, blaue Lippen, Lungenödem – bemerkbar.

Wenn Ihre Symptome auf eine Perikarderkrankung wie Perikarditis, Panzerherz oder Perikarderguss hindeuten, untersuchen wir Sie im Herzzentrum Lahr zunächst eingehend.

Wie wir Perikarderkrankungen behandeln

Diagnostik:

  • Röntgenthorax: Röntgenaufnahme des Brustkorbes 
  • Echokardiografie: Untersuchung des Herzens mittels Ultraschall
  • Magnetresonanztomografie (MRT): Bildgebendes Verfahren zur Darstellung von Struktur und Funktion der Gewebe und Organe 
  • Computertomografie (CT): Bildgebendes Verfahren mit Röntgenstrahlen 
  • Elektrokardiogramm (EKG): Aufzeichnung der Herzmuskelströme
  • Labor

Ursachen für eine Perikarderkrankung können sein:

  • Eine Grunderkrankung, ausgelöst durch Viren, Bakterien, Pilze
  • Herzinfarkt
  • Verletzungen im Brustkorbbereich
  • Postkardiotomiesyndrom: auftretende Spätkomplikationen nach herzchirurgischen Eingriffen
  • Erkrankungen benachbarter Organe, z.B. Lungenerkrankungen
  • Stoffwechselerkrankungen, z.B. Niereninsuffizienz (Harnvergiftung)
  • Bestrahlung

Konservative Therapien (medikamentös, ohne Operation):

  • Diuretika zur Ausschwemmung von Wasser aus dem Körper
  • ACE-Hemmer: blutdrucksenkend und gefäßerweiternd
  • Antiphlogistika: hemmt Entzündungsprozesse

Operative Therapien bei Perikarderkrankungen:

Wenn die medikamentöse Therapie nicht den gewünschten Effekt erzielt, kann auch eine OP zur Behandlung einer Perikarderkrankung in Frage kommen. Wir wenden diese Methoden an:

  • Perikardfensterung: Bei dieser Operationstechnik entfernen wir Teile des Herzbeutels. Diese Operation kommt z. B. bei einer chronischen Herzbeutelentzündung (chronische Perikarditis) mit Schwielenbildung und Verklebungen sowie bei wiederkehrenden Flüssigkeitsansammlungen (Perikardergüssen) im Herzbeutel in Frage. Die Fensterung dient als Abfluss bzw. Drainage der Flüssigkeit in den Pleuraspalt, wo er leicht abpunktiert werden kann.
  • Perikardektomie (z. B. bei Perikarditis constrictiva, Panzerherz): chirurgische (Teil-)Entfernung des Herzbeutels (Perikard). 

Wer Sie behandelt

Kardiologie (Diagnostik und konservative Therapie)

Prof. Dr. med. Kambis Mashayekhi

Prof. Dr. med. Kambis Mashayekhi

Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie

MEDICLIN Herzzentrum Lahr

Michael Schalk

Michael Schalk

Oberarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie, Interventionelle Herzklappentherapie: MitraClip, TriClip, TAVI, Herzkatheter, Diabetologe DDG

MEDICLIN Herzzentrum Lahr

Herzchirurgie

Prof. Dr. med. Ralf Sodian

Prof. Dr. med. Ralf Sodian

Chefarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie

Prof. Dr. med. Stefan Bauer

Prof. Dr. med. Stefan Bauer

Leitender Oberarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bereichsleiter minimalinvasive Mitralklappenchirurgie

Dr. med. Kerstin Bauer

Dr. med. Kerstin Bauer

Oberärztin der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bereichsleiterin Herzchirurgische Normalstation H2/H3

Ass. Prof. Dr. (Univ. Alex.) Yasser Hegazy

Ass. Prof. Dr. (Univ. Alex.) Yasser Hegazy

Leitender Oberarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leiter der Rhythmuschirurgie und Sondenextraktion

Wie Sie uns kontaktieren können

Kardiologie

Susanne Harter

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Chefarztsekretariat der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie, Anmeldung für Privatambulanz

MEDICLIN Herzzentrum Lahr

Gabriele Friedrich

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Klinik für Innere Medizin und Kardiologie, Patientenanmeldung

MEDICLIN Herzzentrum Lahr

Herzchirurgie

Marcella Schabel

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Chefarztsekretariat der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Anmeldung für Privatambulanz

MEDICLIN Herzzentrum Lahr