Wieder aktiv sein nach der Herz-OP

Chefarzt Prof. Ralf Sodian und der leitende Oberarzt Prof. Stefan Bauer berichten was die Spitzenmedizin am MEDICLIN Herzzentrum Lahr ausmacht.

Über 3.500 invasive Eingriffe führen die Spezialisten des Herzzentrum Lahr durch – jedes Jahr. Ein wichtiges Ziel: Mit Spitzenmedizin die Lebensqualität weiter zu verbessern.

„Früher ging es in der Herzchirurgie vor allem darum, überhaupt weiterzuleben. Heute rücken die Lebensqualität der Patienten und die Perspektiven für ein gutes Leben nach der Herz-OP immer mehr in den Fokus“, sagt Professor Dr. Ralf Sodian, Chefarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. „Es geht oft auch um mehr Freude am Leben, weil man sich wieder belasten kann.“

In den meisten Fällen sind die Patienten nach einer Herzklappenoperation leistungsfähiger als zuvor. Viele sind sogar belastbarer. „Wer sehr krank war, merkt natürlich einen riesigen Unterschied,“ sagt Sodian. Wie fit jemand ist, hänge stets von der Krankengeschichte ab, von Vorschädigungen, von Begleiterkrankungen: „Wir analysieren genau. Nur so bringen wir Patienten auf einen guten Weg.“

Immer mehr Patienten seien bereits vor ihrer Herzerkrankung sportlich aktiv: „Das sind Menschen, die noch mit 60 Marathons laufen, Rennrad fahren oder mit dem Bike die Berge runterbrettern – und das auch weiterhin machen wollen“, sagt Professor Dr. Stefan Bauer, Leitender Oberarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie.

Darf ich wieder Sport treiben? Wie intensiv? Darf ich in die Sauna? Darf ich sexuell aktiv werden? Solche Fragen bekommen die Lahrer Herzspezialisten oft gestellt: „In der Regel kommen die Patienten etwa drei Monate nach einer OP noch einmal für ein Gespräch. Dann haben sich eine Menge an Fragen gesammelt, die wir beantworten“, erläutert Professor Sodian. „Wir Ärzte begleiten die Patienten nicht nur vor und während, sondern auch nach der OP. Das ist anderswo nicht unbedingt üblich, wir merken aber, dass diese enge Nachsorge vielen Patienten Sicherheit gibt und damit ein entscheidender Faktor für Gesundheit nach der Herz-OP ist.“

Nach erfolgreicher Herzklappenoperation bessert sich die Lebensqualität der Patienten meist deutlich. Sogar die Lebenserwartung kann wieder der von gesunden Menschen entsprechen und selbst eine zuvor bereits bestehende Herzschwäche kann sich im besten Fall zurückbilden. Einen großen Beitrag leisten dazu auch die zunehmenden minimalinvasiven Operationstechniken, betont Professor Bauer: „Wir sehen ganz klar, dass dadurch die Erholungsphasen wesentlich kürzer sind. Die Patienten sind schneller wieder auf den Beinen und können früher wieder wie gewohnt aktiv werden.“

Dass Sport und körperliche Aktivität nach einer Herzerkrankung viel bringen, belegen auch zahlreiche Studien: „Bewegung ist oft besser als so manches Medikament, um wieder fit zu werden“, so Bauer. Nur: Patienten, die bereits vor der Herz-OP sportlich aktiv waren, müsse man das nicht erklären: „Die müssen wir eher bremsen. Schwieriger wird es bei Menschen, die oft aus Angst lange Jahre gar nichts gemacht hatten, um sich zu schonen.“ Diese Patienten müssten nicht nur langsam an körperliche Aktivität herangeführt werden: „Sie müssen lernen, sich selbst zu vertrauen.“

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Ihr Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Ralf Sodian

Prof. Dr. med. Ralf Sodian

Chefarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie

MEDICLIN Herzzentrum Lahr