Peter Prokupek wurde vor 20 Jahren im MEDICLIN Herzzentrum Lahr operiert und erinnert sich heute noch gern zurück.
Immer an Weihnachten, Ostern und am 9. November bekommt der Herzchirurg Professor Dr. Stefan Bauer Post von Peter Prokupek. Und das seit 20 Jahren. Diese besondere Verbindung ist durch einen akuten Herzeingriff entstanden.
Der 9. November 1999 war ein Schicksalstag für den heute 73-jährigen Peter Prokupek, einen pensionierten LKW-Fahrer aus Dornstetten. Vier Bypässe hat Professor Bauer ihm damals gelegt, „über jeden Bypass neun Stiche und fertig“, erzählt Prokupek.
Als der Patient am Abend nach der Operation aufwachte, spannte die Brust und er hatte Riesenhunger. Er bekam süßen Haferschleim, hätte gern eine zweite Portion gehabt,
aber der Pfleger sagte: „Das reicht erstmal.“ Prokupek erinnert sich an alles, als wäre es gestern gewesen. Auch dass er sich schämte, am Rollator zu gehen, und diesen missmutig von sich schob. Über seinen Herzchirurgen sagt er: „Ein wunderbarer Arzt.“
Kurz nach der Ankunft in der Klinik wurde der Patient in den OP gebracht und dort mit Bypässen versorgt.“ Diese wurden mit arteriellen Bypassgrafts aus der Brustwand angelegt, die länger halten, als Venenbypässe. Aufgrund der Notfallbedingungen wurde der Patient mit einer Herzlungenmaschine versorgt. Würde der Herzchirurg heute, 20 Jahre später, anders behandeln? „Im Wesentlichen wäre die Versorgung dieselbe“, sagt er, „der einzige Unterschied ist, dass wir versuchen würden, statt mit der Herzlungenmaschine am schlagenden Herzen zu operieren und so das Operationsrisiko noch weiter abzusenken.“
Um Patienten wie Peter Prokupek die Angst vor einem Eingriff am Herzen zu nehmen, hält Stefan Bauer in Zusammenarbeit mit Bruno Stöffler von der Deutschen Herzstiftung regelmäßig Vorträge in der Region. Dabei erklärt er verschiedene Verfahren der Herzchirurgie: MitraClip, endoskopische Mitralklappenchirurgie, TAVI, OPCAB. Und vor allem erklärt er die Abläufe im Herzzentrum – zum Beispiel, dass jeder Patient in einem Team aus Kardiologen, Anästhesisten und Herzchirurgen ausführlich besprochen wird, um für ihn das passende Verfahren festzulegen. Auch Hans Werner Wiegert aus Achern hat schon mehrere Vorträge von Professor Bauer gehört. Und selbst einen organisiert: Im Juni holte der Ortsvorsitzende des Sozialverbands VdK den Herzchirurgen nach Achern, wo er über neue Verfahren in der Herzchirurgie sprach.
Ein persönliches Gespräch nimmt Patienten die Angst.
Ich wollte nicht in eine große Klinik.